Samstag, November 28, 2009

DenkNuss

Anmerkung von FN


Eldred: "Der Wert läßt sich überhaupt nicht herstellen und er läßt sich
nur nach Erfahrungsregeln und nicht von einem Prinzip her quantitativ
voraussagen. Vielmehr verhält sich die Sache umgekehrt: Die Arbeit, die
die Ware produziert, wird erst im Spiegelspiel des Werts als wertvoll auf
dem Markt faktisch anerkannt. Der Wert hat keine Substanz, sondern als
gesellschaftliche Kategorie kommt er erst in einem gesellschaftlichen
Reflexionsverhältnis, d.h. erst in einer Vergesellschaftung der Ware als
Ware im Spiegel der anderen Waren, zustande. Das Wertsein selbst ist ein
Wertverhältnis. Deshalb ist der Wertbegriff ein Grundbegriff einer
sozialen Ontologie, d.h. einer Lehre des gesellschaftlichen Seins der
Menschen. "

Die Idiotie, die schon Engels mit ein paar dürren Worten abzukanzeln
versuchte, aber die sich damit nicht aus der Welt schaffen ließ, ist, dass
der Wert dann doch aus der Zirkulation entsteht.

Engels hätte aber nicht blökend auf das FAKTUM der Produktion verweisen
sollen ("dass eine Nation verreckt, die nicht....") sondern umgekehrt
fragen sollen warum sich dann jemand überhaupt die Mühe der Produktion
antut und nach welchen Gesetzen diese Produktion denn sonst abläuft.

Wenn sich Wert nicht produzieren ließe, gäbe es keine Produktion oder ihre
Gesetze wären unbegreiflich. Das ist wenn man so will der "Beweis" der
Arbeitswertlehre. Und wir sind seit Marx noch keinen Flohsprung weiter, was
die Schwierigkeit betrifft, diesen einfachen Satz verständlich zu machen.

Ansonsten ist Eldred ein Haus von wandelnden Widersprüchen. Der Wert lässt
sich das eine Mal nicht produzieren, und dann rekurriert er doch auf die
Arbeitswerte. Das eine Mal verwandelt sich der Wert notwendig in Kapital,
das die sozialen Charaktere unwiderruflich scheidet, das andere Mal
bleiben gleichberechtigte faire Spieler übrig.

Das Blöde ist: diese Positionen sind unglaublich populär auch in der
Marx-Rezeption.

gute Ideen sind gefragt!

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